Roland Rödermund
emotion SLOW, 2022

  • Autor Roland Rödermund über das Versinken in der Natur als Großstadtmensch: "Mir wird angesichts dieser ewigen Kreisläufe klar, dass ich im Grunde genommen völlig unwichtig bin. Probleme und Sorgen oder Fragen an das Morgen lösen sich ein Stück weit auf, wenn wir Menschen uns als Teil von etwas Größerem wahrnehmen. Und das geht eben besonders gut in der Natur, zum Beispiel jetzt im Herbst, wenn die Blätter sich färben, abfallen und nächstes Jahr auch dann wieder neue wachsen, wenn ich mich nicht dafür interessieren würde.
    Staunen und Demut sind meines Erachtens wesentlich, um den Halt zu erfahren, den eine Naturerfahrung uns geben kann: Ständig bin ich mit Grübeln, Analysieren, Hinterfragen, Entscheiden oder Einordnen beschäftigt. Wenn ich aber ins Staunen gerate, etwa wenn ich für ein paar Augenblicke genau die Struktur eines Blattes oder den Verlauf eines Baches beobachte, tritt all das in den Hintergrund.
    Als würde ich im Gehirn loslassen, geistig offener werden und so etwas wie Transzendenz erfahren."

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